Signe Theill Künstlerin - Kuratorin
united nations extended - The Vienna Dialog united nations extended - The Vienna Dialog © Signe Theill

united nations extended - The Vienna Dialog

MQ: Ausstellung „united nations extended –
The Vienna Dialog"
„united nations extended – The Vienna Dialog" gibt einen Einblick in das Spannungsfeld zwischen Kunst und Politik am Beispiel der Vereinten Nationen. Die Ausstellung zeigt neben kritischen Stellungnahmen zeitgenössischer KünstlerInnen auch poetische und dokumentarische Arbeiten und gibt so einen breiten Überblick über künstlerische Positionen seit den 90iger Jahren.
Zusammengestellt von den KuratorInnen Signe Theill und Peter Winkels beschäftigt sich die Schau im freiraum quartier21 INTERNATIONAL im MuseumsQuartier Wien mit bildlichen und symbolischen Akten der Politik. Eröffnung ist am 12. März um 19 Uhr, bereits am 11. März findet um 10 Uhr ein Presserundgang statt.
Die Politikfelder, die die KünstlerInnen ins Visier nehmen, reichen vom Palästina-Konflikt über den Irakkrieg, den Völkermord in Ruanda, den Bürgerkrieg in Bosnien, das Flüchtlingsdrama an den EU-Grenzen bis hin zu Verbindungen von Privatem und Politischem im Umkreis der UN. Die ersten Positionen stammen aus den 90iger Jahren, die aktuellsten werden eigens für die Ausstellung gefertigt und erstmalig gezeigt.
Unter anderem wird das „Zentrum für politische Schönheit" (GER) die Aktion „Erster Europäischer Mauerfall", die während der Feierlichkeiten zum Fall der Berliner Mauer im vergangenen Jahr einen politischen Skandal auslöste, zeigen. Goshka Macugas (POL) vielteilige Installation „The Nature of the Beast" wird mit einer Colin Powell-Büste vertreten sein, und macht damit ein besonders dunkles Kapitel in der Geschichte des Verhältnisses von Kunst und Politik sichtbar. Als der US-Außenminister Powell seinen Vortrag über angebliche Massenvernichtungswaffen im Irak gehalten hatte, wurde die Pressekonferenz wie immer vor Picassos „Guernica" gehalten:


Allerdings verhüllte man diese ikonische Anklage gegen den Krieg mit einem blauen Tuch. Viel intimer und privater war der Anlass der Aktion von Sophie Calle (FRA) „Prenez soin de vous" aus dem Jahr 2004: Unter anderem ließ sie, neben 106 anderen Frauen auch Françoise Gaspard, eine UN-Expertin für Frauenrechte, die Trennungsnachricht von Calles ehemaligem Freund vorlesen.
Die Geschichte der Vereinten Nationen ist auch die Geschichte eines besonderen Verhältnisses zur Kunst. Von Beginn an sammelte die Weltorganisation Kunstwerke, beauftragte KünstlerInnen
in den UN-Städten und bekam als diplomatische Geste Kunstwerke geschenkt. So hat auch Wiens UNO-City eine bedeutende Sammlung österreichischer KünstlerInnen, die ihr Anfang der 70er Jahre von der Republik Österreich gestiftet wurde. Zum 60. Jahrestag der Aufnahme Österreichs in die Vereinten Nationen stellen KünstlerInnen wie Jan Stradtmann (GER), Maurice de Martin (GER) und Janina Janke (GER) die Ergebnisse ihrer Recherchen im Vienna International Center in Wiens 22. Bezirk vor. Die Fotos von Stradtmann zeigen die kühle Eleganz im Inneren der Gebäude während das Künstler-Duo Janke/de Martin in ihrer Arbeit „UN.KNOWN
SPACES" mit Interviews, Videos und anderen Dokumenten, die sie in Wien, Nairobi und New York zusammengetragen haben, den Blick auf die Menschen richten, die für die Vereinten Nationen arbeiten.
Der Berliner Künstler Alfred Banze (GER) ist den umgekehrten Weg gegangen. Mit einer 1,3 x 2 Meter großen Kopie des Wandgemäldes von Per Krohg im UN-Sicherheitsrat (das erste Kunstwerk, das für die Vereinten Nationen entstanden ist) reiste Banze um die Welt. Von dieser internationalen Workshop-Tour bringt er zahlreiche Videos nach Wien, die eine Fülle von Stimmen sowohl zur zeitgenössischen Interpretation des Bildes als auch zur Vision der UNO erklingen lassen.
Zudem werden auch neue Arbeiten zu sehen sein, die Artists-in-Residence des quartier21/MQ extra für die Ausstellung schaffen werden wie u.a. von Sibylle Hofter (GER), die im April die Lokalredaktion ihrer Fotoagentur „Schwimmer" in den Ausstellungsräumen einrichtet oder Guy Wouete (CMR) der sowohl neue Fotoarbeiten als auch Videos in Wien realisiert.
Ergänzend zur Ausstellung ist ein umfangreiches Rahmenprogramm geplant, das einen vertiefenden Einblick in die Kunst rund um die Vereinten Nationen gibt. Vom ersten Gastgeschenk, dem Saal des UN-Sicherheitsrates, bis zur Vorstellung der International Academy of Art Palestine, soll durch Vorträge, Screenings und Künstlergespräche ein fachübergreifender Dialog angestoßen werden.
KünstlerInnen:
Marina Abramović (SRB/USA), Abbas Akhavan (CAN), Alfred Banze (GER), Vitshois M. Bondo
(COD), Sophie Calle (FRA), Sibylle Hofter (GER)*, Alfredo Jaar (USA), Janina Janke
(GER)*/Maurice de Martin (GER)*, Khaled Jarrar (PSE), Sven Kalden (GER), Thomas Locher
(GER), Goshka Macuga (POL), Josef Ramaseder (AUT), Kofi Setorji (GHA), Ivar Smedstadt
(NOR), Jan Stradtmann (GER), Tanya von Barnau Sythoff (NDL)*, Guy Wouete (CMR)*, Zentrum
für politische Schönheit (GER)*
*Artists-in-Residence des quartier21/MQ „united nations extended – The Vienna Dialog" wird in Kooperation mit dem Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres organisiert.
united nations extended – The Vienna Dialog Dauer: 13.03. bis 10.05., Di bis So 13-16h & 16.30-20h, Eintritt frei
Presserundgang: Mi 11.03., 10h
Eröffnung: Do 12.03., 19h
Ort: freiraum quartier21 INTERNATIONAL/MuseumsQuartier Wien
www.quartier21.at
Direktor MuseumsQuartier Wien: Dr. Christian Strasser

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